Hochzeitsfotografie: Unterschiede der Porträt- und Reportagefotografie

Hochzeitsfotografie. Ein Thema, das gleichermaßen hochbrisant und bedeutend ist. Denn einer der schönsten Tage im Leben soll sich mindestens ebenso glücklich auf den entstandenen Fotos widerspiegeln. Schon bei der Recherche nach dem richtigen Fotografen stoßen die Verliebten auf viele Fragen, denn die Hochzeitsfotografie ist ein komplexes und professionelles Handwerk, das Techniken der Fotografie anwendet, die gut verstanden sein wollen. Haben Sie sich je gefragt, worin genau zum Beispiel der Unterschied zwischen den Porträts und den Reportagefotos liegt, die zum Repertoire eines jeden Hochzeitsfotografen gehören? Falls Sie sich mit diesem Thema noch etwas unsicher sind, haben wir für Sie im folgenden Artikel die Besonderheiten von Porträt- und Reportagefotografie zusammengefasst.

Porträtfotografie

Nähern wir uns schrittweise an das Thema an. Porträts im Allgemeinen sind Fotos von Menschen (oder Tieren oder anderen zentralen Motiven), deren Charakter durch das Porträt herausgearbeitet werden soll. Das heißt, das Porträt soll am Ende etwas über die abgebildete Person erzählen, etwas von ihr preisgeben, ohne dass dafür Worte nötig sind. Durch Vorgespräche, eine genaue Beobachtungsgabe, den Blick für das Wesentliche und den Gesamtzusammenhang wird der Porträtierte in Szene gesetzt, ohne dabei künstlich zu wirken. Hierbei ist jedoch nicht nur der Abgebildete wichtig – auch wenn er natürlich die zentrale Rolle auf dem Bild einnimmt – , sondern zum Beispiel auch, wo er sich befindet, wie seine Körperhaltung ist oder ob er ein ganz bestimmtes Merkmal, Accessoire sein Eigen nennt, das etwas über ihn aussagt. Manchmal kann ein Porträt sogar nur einen Teil des Motivs abbilden, um den Fokus auf etwas sehr Spezielles zu legen.

Es darf ruhig auch einmal etwas ausgefallen sein.

Es darf ruhig auch einmal etwas ausgefallen sein.

Die allgemeinen Merkmale der Porträtfotografie lassen sich auf die Porträtfotografie bei einer Hochzeit übertragen. Allerdings müssen sie etwas spezifiziert werden.
Bei einer Hochzeit steht natürlich das Hochzeitspaar im Mittelpunkt und ihre Freude, die sie an diesem Tag empfinden. Das heißt, Porträtfotos des Hochzeitspaares werden den Großteil der Bilderserie einnehmen. Die Fotos können je nach Vorliebe gestaltet werden. Manche mögen es eher klassisch zu zweit, mit weißen Tauben, vor dem Standesamt oder im Garten, andere lieben das Ausgefallene: Paarshootings, bei denen sich die Angetrauten mit Farbe bekleckern, im Meer baden oder mit Elefanten (ja, Elefanten) posieren. Alle Einstellungen haben gemein, dass sie zwar inszeniert sind, jedoch den Anspruch der Natürlichkeit nicht verlieren sollten.
Zusätzlich zu den Brautpaar-Porträts haben sich Familienfotos bzw. Gruppenfotos der Hochzeitsgesellschaft etabliert, die in einer Porträtreihe nicht fehlen dürfen. Auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Auch Details können in Form von Porträtaufnahmen festgehalten werden.

Auch Details können in Form von Porträtaufnahmen festgehalten werden.

Reportagefotografie

Wie der Name „Reportage“ (reportare: lat. berichten) schon erahnen lässt, geht es bei der Reportagefotografie um eine bildhafte Berichterstattung von Ereignissen. Tagtäglich werden besondere Begebenheiten wie Sportveranstaltungen, politische Happenings, Reisen oder andere Geschehnisse visuell begleitet und chronologisch dokumentiert. Das Besondere einer Reportage ist nämlich, dass sie eine Geschichte in Bildern erzählt. Das heißt, es entstehen Fotos, die ein ganz bestimmtes Ereignis von Anfang bis zum Ende erzählen. Dadurch entsteht ein zeitlicher Bezug zur Abfolge des Geschehens. Hierbei ist es wichtig, alles so authentisch wie möglich zu erzählen, denn die Reportage soll möglichst realitätsnah das abbilden, was auch passiert. Schrittweise nähert sich der Fotograf der Entwicklung und dem Ablauf von Ereignissen und hält genau die richtigen Momente, genau die richtigen Stimmungen fest, die den Moment so erzählenswert machen. Er kann sich dabei neutral dem Thema nähern, aber auch interpretierend und packend agieren.

Details runden eine gelungene Hochzeitsreportage ab.

Detailaufnahmen runden eine gelungene Hochzeitsreportage ab.

Auf die Reportagefotografie einer Hochzeit lassen sich die meisten allgemeinen Merkmale der Reportagefotografie übertragen. Allerdings sollte der Fotograf hier eine eher neutrale, dem Brautpaar zugewandte Haltung einnehmen, denn die Verliebten sind seine Kunden und wollen ihre Hochzeit mit ihren Augen begleitet sehen. Ein gutes Vorgespräch sollte in jedem Fall erfolgen, damit der Fotograf das Brautpaar kennenlernen kann und um ihre Vorlieben weiß. Zur Reportagefotografie bei einer Hochzeit gehören alle „ungestellten“ Bilder, die die Abfolge des abgesprochenen Zeitraums dokumentieren. Hierzu gehören die Vorbereitungen der Braut beim Friseur, die Trauung, das Anstecken der Ringe, das Brautpaar, wie es das Standesamt verlässt, der Empfang und meist sogar die anschließende Festlichkeit mit Familie und Freunden. Manchmal kann eine Reportage auch schon viel früher beginnen, wenn die Braut ihr Brautkleid aussucht oder zukünftig Vermählte gemeinsam ihre Ringe schmieden. Doch auch andere Menschen oder Objekte haben in einer Reportage einen großen Platz. Familie, Freunde, Kinder, der hübsch gedeckte Tisch, das Tanzparkett, die Trauzeugen und alle bzw. alles, was diesen Tag so einzigartig macht, findet seinen Platz, sodass die Hochzeitsreportage am Ende Ihren großen Tag ohne Worte authentisch nacherzählt und sie jeden Moment des Glücks wieder und wieder erleben können.

Artikel: Madeline Jost / my moments



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