Himmelfotografie – Tipps für Sonnenuntergang, Wolken und Nachthimmel
Fotografieren ist etwas Wunderbares. Und es liegt in der physikalischen Natur des Menschen, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes die Dinge fotografieren, die uns vor die Nase kommen, denn unsere Augen sind darauf ausgerichtet, eher das wahrzunehmen, was uns auf Augenhöhe begegnet. Doch es lohnt sich, den Blick auch einmal zu heben, denn der Himmel hat uns so viel Schönes zu bieten. Deshalb wollen wir uns heute einmal dem Blick nach oben widmen und Ihnen einige Tipps und Tricks der Himmelfotografie mit auf den Weg geben.
Der Sonnenuntergang
Am natürlichsten für unsere Blickrichtung ist wohl eines der beliebtesten Fotomotive für Fotobücher, Fotokarten oder Fotokalender: Der Sonnenuntergang. Die Sonne verabschiedet sich am Horizont, das Auge muss demnach nur einen kleinen Weg zurücklegen und ihren Blick in die Ferne richten.
Wenn Sie ein farbenfrohes und scharfes Foto von einem Sonnenuntergang erzielen wollen, gilt es jedoch einiges Technisches zu beachten, wenn es in den etwas professionelleren Bereich geht.
Viele Kameras und sogar Modelle der neueren Handygeneration haben natürlich schon ein Sonnenuntergang-Motivprogramm, das Sie unbedingt einmal ausprobieren sollten. Vielleicht führt dies schon zum gewünschten Erfolg. Für ein etwas professionelleres Foto sollten Sie allerdings auf eine Spiegelreflexkamera mit manuellen Einstellungen zurückgreifen.
Für das Fotografieren eines Sonnenuntergangs empfiehlt es sich, ein Stativ zu benutzen, um einer Verwacklungsgefahr aus dem Weg zu gehen. Schalten Sie den Bildstabilisator Ihrer Kamera aus.
Fotos, die lebendige Farben enthalten, sollten grundsätzlich im RAW-Format fotografiert werden, damit der Weißabgleich und die Farbtemperatur am PC nachjustiert werden können. Nichtsdestotrotz können Sie schon einmal eine Voreinstellung vornehmen und den Weißabgleich Ihrer Kamera auf „wolkig“ oder „schattig“ einstellen. Diese Optionen fangen eher die wärmeren Farben, die bei einem Sonnenuntergang entstehen, ein.
Die ISO sollten Sie auf den kleinsten Wert setzen (je nach Modell z.B. ISO 50 oder ISO 100), um ein Bildrauschen zu unterdrücken und die Farben noch kräftiger erscheinen zu lassen, die Blende hingegen sollte erhöht werden, um eine Schärfe im Bild zu erzeugen (z.B. Blende 8 oder 16). An diese Einstellungen wird zu guter Letzt die Verschlusszeit angepasst. Verwenden Sie hierfür den Liveview-Modus, der Ihnen das Motiv mit Ihren Einstellungen vorab schon anzeigt.
Für den Bildaufbau gilt: Fotografieren Sie möglichst mit der 2/3-Regel im Hinterkopf. Das bedeutet 2/3 Himmel und 1/3 Wasser/Landschaft. Denn am Ende wollen Sie ja den Sonnenuntergang im Fokus Ihres Bildes haben. Insgesamt ist es interessant, sich einmal mit der „Drittel“-Regel auseinanderzusetzen, denn sie führt zu einem ausgewogenerem Bildaufbau.
Noch ein kleiner Tipp: Achten Sie beim Einpflegen der Fotos in die Fotobuchsoftware unbedingt darauf, dass einige Bildschirme von Computern oder Laptops nicht kalibriert sind. Falls Sie selbst nicht die Möglichkeit haben, Ihren Bildschirm richtig einzustellen, damit die Fotos am Ende nicht etwa einen Gelbstich haben, kontrollieren Sie sie sicherheitshalber an Computr von Freunden oder Verwandten.
Das Wolkenbild
Wolken zu fotografieren, ist heutzutage schon richtig gut mit dem Handy möglich, da die Lichtverhältnisse tagsüber meist so gut sind, dass Handykameras keine großen Probleme haben. Wenn Sie allerdings hochauflösende Fotos für eine Karte oder ein Fotobuch erzielen möchten, sollten Sie auch hier auf eine System- oder Spiegelreflexkamera zurückgreifen.
Auch für das Fotografieren von Wolkenbildern empfiehlt sich eine niedrige ISO-Zahl, um ein Bildrauschen zu unterdrücken. Die Blende stellen sie auf 8 oder 11. Alternativ können Sie auch die Zeitautomatik Ihrer Kamera verwenden, die dafür sorgt, dass die Verschlusszeit automatisch eingestellt wird und nur die Blende manuell bestimmt werden muss.
Beim Fotografieren in den Himmel bei Tageslicht muss meist eine Belichtungskorrektur vorgenommen werden, damit die hellen, weißen Wolken nicht zu sehr „ausbrennen“, das heißt keine Struktur mehr aufweisen, sondern nur noch weiß überstrahlen. Eine Belichtungskorrektur um 0,5-1,0 reicht jedoch oft aus. Wenn Sie einen Polarisationsfilter besitzen, sollten Sie diesen zur Hilfe nehmen, denn dieser unterstützt das Blau des Himmels und entfernt unliebsame Reflexionen.
Den Weißabgleich können Sie bei der Wolkenfotografie auf „sonnig“ stellen.
Probieren Sie auch unterschiedliche Objektive aus. Es macht einen himmelweiten Unterschied für den Bildausschnitt, ob Sie mit Weitwinkel oder mit Teleobjektiv fotografieren.
Die Nacht
In der Nacht gilt es, die optimalen Belichtungseinstellungen vorzunehmen, um Motive auf einem Foto erkennen zu können. Das ist manchmal gar nicht so einfach, doch mit einigen grundsätzlichen Handgriffen, ist die Annäherung an Nachtmotive auch für Einsteiger möglich und erzielt gute Ergebnisse.
Für die Nachtfotografie ist ein Stativ ein Muss. Ohne das werden Sie keine ordentlichen Fotos im Dunkeln erreichen. Außerdem sollten Sie mit einem Selbstauslöser oder besser einem Fernauslöser arbeiten, um ihrer Kamera so wenig Erschütterungen wie möglich zuzumuten. Jeder kleinste Wackler birgt die Gefahr von verschwommenen Bildern.
Am besten, Sie beobachten Ihre Einstellungen direkt im Liveview-Modus der Kamera, so können Sie genau verfolgen, wie sie sich auf Ihr Motiv auswirken.
Verwenden Sie auch bei der Nachtfotografie die kleinste ISO-Zahl. Falls Ihnen das Foto am Ende zu dunkel erscheint, setzen Sie die ISO-Zahl nachträglich noch um eine Stufe nach oben. Eine Blende zwischen 9 und 1 lässt Ihr Bild auch im Dunkeln gestochen scharf aussehen. Wenn Sie lieber etwas Tiefenschärfe erzeugen wollen, probieren Sie einmal eine Blende zwischen 1 und 8. Mit einem Graufilter (ND-Filter) können Sie sogar eine Blendenstufe gewinnen, ohne die Blendenzahl zu verändrn. Ein scharfes Bild mit vielen Details erhalten Sie zudem, wenn Sie eine Belichtungszeit zwischen 30 Sekunden und 2 Minuten wählen. Hier heißt es ausprobieren. An dieser Stelle möchte wir verweisen auf einem Blog-Beitrag von dem Fotografen Matthias Haltenhof. Hierin beschreibt Matthias etwas genauer, was es mit dem ND-Filter auf sich hat und wie man diese am besten verwendet.
Achtung: Scharfe Bilder bei Nacht erhalten Sie nur, wenn auch der Fokus richtig eingestellt ist. Im Dunkeln sollten Sie auf den Automatikfokus verzichten, denn dieser hat of Schwierigkeiten scharfzustellen. Verwenden Sie den manuellen Fokus. Wenn es Ihnen schwerfällt, manuell zu fokussieren, weil die Lichtverhältnisse für`s bloße Auge zu schlecht sind, nehmen Sie eine Taschenlampe zur Hilfe. Leuchten Sie das Motiv aus, zoomen im Livebild-Modus an das Objekt heran, und stellen dann scharf.
Bei der Nachtfotografie sind zum Beispiel Weitwinkelobjektive sehr beliebt, denn diese fangen besonders viel von der Umgebung ein.
Und nun viel Spaß beim Himmel beobachten. Haben Sie vielleicht sogar schon Ihr Lieblings-Himmelmotiv gefunden?
Autorin: Madeline Jost / my moments
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