Makro- und Miniaturfotografie
Wunderschöne Nahaufnahmen von Blumen, kleinen Insekten oder Tautropfen sind allseits präsent. Die kleinen Dinge des Lebens ganz groß rausbringen, ist die Devise jener Fotografen, die sich der äußerst beliebten Makrofotografie verschrieben haben. Doch auf was genau muss man achten? Und was hat die Miniaturfotografie mit der Makrofotografie zu tun, von der immer alle reden? Diesen Fragen wollen wir heute einmal nachgehen und die wichtigsten Aspekte für Sie zusammenfassen.
Makrofotografie
Für die Makrofotografie gibt es heutzutage an jeder Kamera Voreinstellungen, die Sie anwählen können. Bis zu einem gewissen Grad lassen sich sogar mit dem Smartphone kleinere Objekte sehr dicht heranholen und wirken durch das manuelle Fokussieren und die Tilt-Shift-Optionen wie ein Makrofoto. Wenn es jedoch in den etwas professionelleren Bereich geht, sollte Mann oder Frau überlegen, ob nicht eine Spiegelreflex- oder Systemkamera sinnvoll ist. Hier lassen sich die wichtige Schärfentiefe und Blende manuell einstellen und Sie können im RAW-Format fotografieren, was Ihnen bei einer eventuellen Nachbearbeitung nur von Vorteil sein kann.
Längst muss man nicht mehr unbedingt auf ziemlich teure Makroobjektive zurückgreifen, sondern kann durchaus auch einmal zur günstigeren Alternative greifen. Ein Retroadapter für eine Canon Spiegelreflexkamera kann man beispielsweise schon ab 10 Euro erstehen. Ein riesiger Preisunterschied zu Makroobjektiven, der sich bei richtiger Anwendung rechnet und daher als eine lohnende Alternative angesehen werden darf.
Vielleicht kein ultimatives Pauschalrezept, jedoch in den meisten Fällen ein wertvolles Rezept für die meisten Makroaufnahmen: Gehen Sie ganz nah an Ihr Objekt heran. Versuchen Sie, das Motiv formatfüllend zu fotografieren, damit die Details besser zu sehen sind und das Foto mit seiner Erscheinung am Ende richtig beeindruckt. Dafür brauchen Sie keine teuren extra Hilfsmittel. Lediglich ein bisschen Zeit und Geduld kostet Sie das Spielen und Austesten der Nähe und Distanz, der richtigen Perspektive und des perfekten Winkels.
Ein ganz bestimmtes Hilfsmittel ist für die Makrofotografie aber absolut unverzichtbar: Das Stativ. Da kleine und mitunter sehr kleine Motive aufgenommen werden sollen, ohne dass das Bild verwackelt, muss dafür gesorgt werden, dass die Kamera ganz ruhig ist. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Sie zu Hause feststellen, dass Ihre ganze Fotoreihe für die Katz war, wenn sich am Bildschirm plötzlich unschöne Verwackler offenbaren. Zusätzlich zum Verwenden eines Stativs können Sie auch noch den Livebild-Modus Ihrer Kamera aktivieren, um direkt auf dem Display Ihrer Kamera mögliche Ungereimtheiten zu erkennen. Eine gute Ausleuchtung des Motivs trägt natürlich grundsätzlich zu jedem guten Foto bei. Da ist die Makrofotografie keine Ausnahme.
Miniaturfotografie
Immer beliebter im Bereich Makrofotografie wird die sogenannte Miniaturfotografie. Die Miniaturfotografie meint immer das Abbilden von kleinen oder sehr kleinen Motiven in einem neuen Kontext. Dies kann auf zwei unterschiedlichen Wegen geschehen. Auf der einen Seite können Landschaften, Städte oder Menschenansammlungen aus besonderen Perspektiven und mit bestimmten Unschärfemerkmalen fotografiert werde, sodass sie hinterher wie kleine Miniaturlandschaften oder Spielzeuge aussehen.
Auf der anderen Seite funktioniert die Miniaturfotografie ähnlich wie das Fotografieren von kleinen Blumen, Insekten oder Ähnlichem, nur dass besonders kleine Figuren fotografiert werden. Kleine Modellfiguren werden gekonnt in die normal große Umwelt integriert, sodass plötzlich ganz andere Perspektiven entstehen. Ein Brokkoli wird so schnell einmal zu einem stämmigen Baum, unter dem die kleine Miniaturfamilie ihren Grill aufgebaut hat. Eine Tasse heißer Tee wird zu einem Thermalbad. Zusammengefasst in einem Fotobuch können Sie sich und andere mit immer wieder neuen kreativen Ideen überraschen.
Der ein oder andere wird sicher sofort an Modelleisenbahn-Landschaften denken müssen. Und das ist tatsächlich auch eine Möglichkeit, die kleinen putzigen Figürchen zu erwerben. Allerdings geht es bei der Miniaturfotografie tatsächlich darum, die Mini-Menschen, Tiere oder Gegenstände in die reale Größe der Menschenwelt zu integrieren, sodass diese einen ganz neue Bedeutung bekommen kann. Bei unseren Recherchen sind wir auf die Seite Preiser Figuren gestoßen, die ein schier endloses Angebot an Miniaturen hat. Sogar Angela Merkel kann man dort im Kleinformat erwerben. Alle Figuren sind wunderbar in Menschengrüppchen und Tätigkeitsfeldern sortiert, sodass man schnell das Gesuchte findet.
Ein Begriff, der einem außerdem immer wieder über den Weg läuft, wenn es um Makro- und Miniaturfotografie geht, ist Focus Stacking. Je höher eine Vergrößerung ist, desto weniger große Teile des Motivs sind noch scharf abgebildet. Bei einer Gruppe von kleinen Figürchen zum Beispiel, die in unterschiedlichen Abständen zur Kamera stehen, kann es passieren, dass die hinteren Figuren vielleicht schon in der Unschärfe verschwinden. Die Lösung für ein solches Problem ist eben jenes Focus Stacking. Anstatt nur ein Foto von der kleinen Miniatur-Inszenierung zu machen, betätigen Sie einfach mehrfach hintereinander den Auslöser und verändern nach jedem Foto die Schärfeebene. Wenn Sie nun mehrere Fotos haben, auf denen alle Figuren jeweils einmal scharf abgebildet sind, können Sie diese mithilfe eines Fotobearbeitungsprogramms und verschiedenen Ebenen stacken, sodass alle erwünschten Schärfebereiche auf einem Bild zusammengefasst sind. So können auch mit ganz kleinen Motiven schön scharfe Fotos erzielt werden, die sich auf Grußkarten besonders schick machen.
Autor: Madeline Jost / my moments
Schreibe einen Kommentar